Alle Blogbeiträge 9 Aktuelles 9 Neulich am Bahnhof – Auf den Hund gekommen

Die Geschichte, die der Mann erzählt, klingt zu sonderbar, zu unwahrscheinlich, zu abartig auch, als dass man ihr Glauben schenken möchte.
Aber er erzählt sie so, dass auch keine rechten Zweifel aufkommen wollen.
Und darum geht es:
Mehr ungewollt als gewollt sei er zu einem kleinen Hund gekommen, der ihn zunächst nicht nur argwöhnisch betrachtet habe,
sondern der ihm sogar feindselig gegenüber aufgetreten sei, dass das Tier dem Mann, als der ihn streicheln wollte, sogar in die Hand gebissen habe.
Die inzwischen vernarbte Wunde zeigte er mir unaufgefordert und tatsächlich war dort eine kleine, aber doch gut sichtbare Verletzung zu sehen.
Nun wäre es gut nachvollziehbar gewesen, der Gebissene hätte unverzüglich einen Arzt aufgesucht, um dort seine Wunde behandeln zu lassen.
Doch was tat er stattdessen?
Ich gebe, was er mir erzählt hat, in seinen eigenen Worten wieder:
„Da habe ich den Hund hochgehoben und habe ihn in den Hintern gebissen“.
Seitdem seien die Beiden die besten Freunde.
Dass dies tatsächlich so ist, konnte ich mit meinen eigenen Augen sehen. Da teilte nämlich der Mann das Essen, das ihm gerade ausgegeben worden war, mit eben diesem Hund. Und das mit der Begründung: „Wir machen immer Halbe-Halbe.“
Beide, das konnte ich sehen, ließen sich das Essen schmecken.
Von meiner Überlegung, den Vierbeiner, wie sonst oft bei anderen Hunden, auch zu streicheln, habe ich allerdings Abstand genommen.
Wer weiß, ob Loki, der Loki, nicht wieder zugebissen hätte
u n d ob nicht auch in mir ein Hannibal Lecter … nein, ganz sicher nicht.
Aber Vorsicht ist ohnehin immer besser als Nachsicht.